Anmerkung: mit (–) gekennzeichnete Items müssen umgepolt werden.
Das Antwortformat ist vierstufig: (1) stimmt nicht, (2) stimmt kaum, (3) stimmt eher, (4) stimmt genau.
Der Test darf ausschließlich von Wissenschaftlern und zu privaten Zwecken genutzt werden.
Für die Entwicklung der Lehrer–Selbstwirksamkeitsskala wurden zunächst Bereiche mit unterschiedlichen Kompetenzanforderungen innerhalb des Berufsfeldes von Lehrern identifiziert. Es handelt sich hier vor allem um die Bereiche (a) berufliche Leistung, (b) berufliche Weiterentwicklung, (c) soziale Interaktionen mit Schülern, Eltern und Kollegen sowie (d) Umgang mit Berufsstreß. Alle vier Bereiche sollten in einem Meßinstrument zur Lehrer–Selbstwirksamkeit angemessen vertreten sein.
Bei der Entwicklung der vorliegenden Skala wurden im Rahmen des bundesweiten Modellversuchs Verbund Selbstwirksamer Schulen (vgl. Brockmeyer & Edelstein, 1997) zunächst jeweils fünf bis neun Items für jeden der genannten Bereiche entwickelt und mehrfach revidiert. Alle Items weisen die eindeutige semantische Struktur auf, die für Selbstwirksamkeits-erwartungen typisch ist. Sie enthalten die subjektive Gewißheit, etwas tun zu können, auch wenn eine Barriere im Weg steht.
Diese 27 Items, die im Brainstorming von einer Projektgruppe im Modellversuch entworfen und dann empirisch erprobt wurden, dienten als primärer Itempool zur Konstruktion einer kurzen, ökonomischen Lehrer–Selbstwirksamkeitsskala. Es war das Ziel, ein Instrument von ungefähr zehn Aussagen zu schaffen, das generell bei Lehrern eingesetzt werden kann. Die Auswahl der Items erfolgte vor allem aufgrund von theoretischen Überlegungen und von Gruppendiskussionen zur Inhaltsvalidität, nur sekundär aufgrund der empirischen Itemkennwerte. Es war nicht das Ziel, eine stark homogene Skala zu entwickeln und die interne Konsistenz zu maximieren. Vielmehr erschien es sinnvoll, die Validitätsoptimierung zu betonen, indem relativ heterogene Handlungsbereiche im Berufsleben von Lehrern angesprochen werden.
Cronbachs Alpha liegt in drei bisher vorliegenden Stichproben zwischen .76 und .82 (N jeweils ca. 300). Die Retest-Reliabilität der Skala beträgt .67 (N = 158) bzw. .76 (N = 193) über den Zeitraum eines Jahres und .65 (N = 161) über einen Zweijahreszeitraum.
Brockmeyer, R. & Edelstein, W. (Hrsg.) (1997). Selbstwirksame Schulen. Wege pädagogischer Innovation. Oberhausen: Laufen.
Schmitz, G. S. (1998). Entwicklung der Selbstwirksamkeitserwartungen von Lehrern. Unterrichtswissenschaft (Themenheft "Selbstwirksame Schulen: Ein neuer Impuls für die Schulreform"), 26(2), S. 140-157.
Schmitz, G. S. (2000). Struktur und Dynamik der Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern. Ein protektiver Faktor gegen Belastung und Burnout? [Online Publikation]. Berlin: Freie Universität Berlin.
Schmitz, G. S. (2001). Kann Selbstwirksamkeiterwartung vor Burnout schützen? Eine Längsschnittstudie in zehn Bundesländern. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 48(1), 49-67.
Schmitz, G. S. & Schwarzer, R. (2000). Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern: Längsschnittbefunde mit einem neuen Instrument. Pädagogische Psychologie, 14(1), 12-25
Schmitz, G. S. & Schwarzer, R. (2002).
Individuelle und
kollektive Selbstwirksamkeitserwartung von Lehrern. [Teachers'
individual and collective self-efficacy] Zeitschrift für
Pädagogik, 44. Beiheft: Selbstwirksamkeit und Motivationsprozesse in
Bildungsinstitutionen, 192-214.
Schwarzer, R. (1994). Optimistische Kompetenzerwartung: Zur Erfassung einer personellen Bewältigungsressource. Diagnostica, 40, 105-123.